Was ist ein DECT-Telefon?
Wenn man sich das vielfältige Angebot an Telefonen anschaut, stößt man immer wieder auf DECT-Telefone. Kabellos, praktische Reichweite, leicht zu bedienen, mit Freisprechfunktion, attraktivem Grafik Display und intuitiver Menüführung – klingt gut! Was aber steckt hinter dem DECT? Ist ein DECT-Telefon sinnvoll für Unternehmen mit einer Telefonanlage oder Servicennummer? Wir haben uns die Technik mal näher angeschaut.
Definition: DECT-Telefon
DECT steht für Digital Enhanced Cordless Telecommunications, also „digital verbesserte kabellose Telekommunikation“ und definiert einen internationalen Standard für Funktechnik-Kommunikation. Dieser Standard regelt, wie die Signale zwischen den einzelnen Geräten übertragen werden und kommt vor allem bei schnurlosen Telefonen zum Einsatz. Ursprünglich wurden DECT-Telefone in der Industrie verwendet, da sie durch die Einrichtung drahtloser Nebenstellenanlagen den Aufbau eines annähernd beliebig erweiterbaren Telefonnetzes ermöglicht. Weitere Geräte, die DECT als Standard-Protokoll nutzen, sind unter anderem:
- Babyfone
- Türsprechanlagen mit Telefonanbindung
- Notfallknöpfe mit Hausnotruffunktion
Um per DECT auf das Telefonnetz zugreifen zu können, benötigen die Endgeräte zusätzlich noch eine Basisstation. Diese dient als Gateway, eine Art Übersetzer, und ermöglicht den Datenaustausch zwischen den Telefonen und dem DSL-Router. Viele moderne Router haben bereits eine integrierte DECT-Basisstation.
Warum eignet sich ein DECT-Telefon besonders für Firmen?
Mehrere Basisstationen mit jeweils bis zu acht Telefonen können zu einem Telefonnetz verbunden werden. Dank der Zusammenarbeit von DECT und IP-Telefonie können so interne und externe Durchwahlen für die einzelnen Telefone vergeben werden. Über Steuerungstools und einen DECT-Controller kann das Routing organisiert werden, und eingehende Anrufe kommen immer an dem Apparat heraus, für den sie bestimmt sind. Dies funktioniert natürlich auch bei einer extern geschalteten Servicenummer wie beispielsweise mit der Vorwahl 0800 oder 0180. Durch diese interne Vernetzung sind Konferenzschaltungen ebenfalls problemlos und schnell umsetzbar.
Unterwegs mit dem Bürotelefon
Dabei ist von Vorteil, dass Mobilteile auch von unterschiedlichen Herstellern trotzdem über dieselbe Basisstation miteinander gekoppelt werden können. Ähnlich wie bei Mobilfunknetz-Masten lassen sich überlappenden Funkbereiche zu einem etagenübergreifenden Funknetzwerk verbinden. Das Telefon ist also nicht mehr an den Schreibtisch oder den näheren Bereich gebunden, sondern kann überall innerhalb des Funknetzwerks verwendet werden. Dank des nahtlosen Handover schaltet sich das Mobilteil übergangslos von einer Funkzelle in die nächste, sollte der Bereich der jeweiligen Basisstation verlassen und eine neue betreten werden. Optimal also für Haustechniker und andere Mitarbeiter, die viel innerhalb des Gebäudes unterwegs sind und trotzdem durchgehend erreichbar bleiben müssen.
Die Akkulaufzeiten betragen, je nach Modell, etwa 10 Stunden bei durchgehender Telefonie und mehrere Tage im Standby-Modus.
Das DECT-Telefon und die Gesundheit
Nach dem aktuellen Wissensstand gehen von DECT-Telefonen keine Risiken für die Gesundheit aus. Die maximale Leistung von Basisstation und Mobilteil liegt bei jeweils 250 Milliwatt und gilt somit als unbedenklich. Die spezifischen Absorbationsraten (kurz SAR) liegen bei herkömmlichen DECT-Mobilteilen bei unter 0,1 Watt pro Kilogramm. Somit unterschreitet sie den von der Deutschen Stahlenschutzkommission (SSK) und der Internationalen Kommission zum Schutz vor nichtionisierender Strahlung (ICNIRP) Maximalwert von 2 Watt pro Kilogramm bei Weitem (Quelle: Bundesamt für Strahlenschutz). Viele der aktuelleren Modelle verfügen des Weiteren über einen Eco-Modus, der den Energieverbrauch und somit auch die Menge und Stärke der abgegebenen elektromagnetischen Strahlung nochmal deutlich reduziert.
Fazit:
Ein DECT-Telefon hat seinen festen Platz in vielen Unternehmen nicht umsonst. Es ist leicht einzurichten und schnurlos. In Gebäuden hat das mobile Gerät eine Reichweite von 50 Metern, im Freien bis zu 300 Metern. Für Unternehmen mit einer großen Fläche ist die Reichweite durch weitere DECT-Basisstationen erweiterbar. DECT-Telefone sind ideal für Mitarbeiter, die innerhalb des Unternehmens viel unterwegs sind und trotzdem über das Betriebstelefon erreichbar sein müssen.